Kimberly, 43 Jahre alt, seit 18 Jahren verheiratet – 👹♥ нỖ๓є ό𝔽 𝐈Ňรקเŕᗩtเ𝔬ⓃŜ ☯

Juni 2025
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Dies ist Beitrag 19 von 21 der Serie “True Storys”

Frequenz ist nicht das Maß der Liebe

Ich sitze mit einer Tasse Tee in der Hand auf der Veranda, die Abendsonne wirft ihr warmes Licht über den Garten, und ich lausche dem leisen Summen der Grillen. Es ist eine dieser ruhigen Minuten, in denen ich die Zeit habe, über das Leben nachzudenken – über uns, über die Jahre, die vergangen sind. Achtzehn Jahre. Es klingt wie eine Ewigkeit, aber es fühlt sich an wie ein Wimpernschlag.

Als ich jünger war, dachte ich, Leidenschaft sei das Herzstück einer Beziehung. Ich glaubte, dass Liebe sich daran messen lässt, wie oft man sich küsst, wie oft man sich berührt, wie oft man miteinander schläft. Und damals, in den ersten Jahren unserer Ehe, war das auch so. Wir konnten kaum die Finger voneinander lassen, jeder Moment schien voller Energie und Verlangen.

Aber die Zeit hat uns verändert. Nicht auf eine schlechte Weise, sondern auf eine tiefere, ruhigere Art. Mein Körper hat sich verändert, mein Geist auch. Und ich habe festgestellt, dass ich nicht mehr denselben Sexualtrieb habe wie früher. Und weißt du was? Das hat mich zunächst verunsichert. Ich fragte mich, ob mit mir etwas nicht stimmte, ob ich ihn vielleicht enttäuschen würde. Doch dann bemerkte ich, dass es ihm ähnlich ging. Auch er war nicht mehr der unermüdliche junge Mann, der er einmal war. Und das war in Ordnung.

Wir haben gelernt, dass Liebe nicht in der Häufigkeit unserer Berührungen liegt. Sie liegt in den kleinen Dingen – in der Art, wie er mir morgens den Kaffee macht, bevor ich überhaupt wach bin. In den Gesprächen, die wir spät abends führen, während die Welt um uns herum schläft. In der Art, wie er meine Hand hält, wenn wir spazieren gehen, als wäre ich immer noch das Mädchen, das er vor all den Jahren geheiratet hat.

Das bedeutet nicht, dass wir die körperliche Nähe vernachlässigen. Ganz im Gegenteil. Wir haben uns vorgenommen, uns mindestens einmal pro Woche bewusst Zeit füreinander zu nehmen. Es geht nicht darum, eine Zahl zu erfüllen, sondern darum, diese Verbindung zu feiern, die wir teilen. Manchmal ist es leidenschaftlich, manchmal sanft, manchmal einfach nur ein Moment der Nähe, der uns daran erinnert, warum wir uns lieben.

Ich habe gelernt, dass Liebe nicht an der Frequenz gemessen wird, sondern an der Tiefe, an der Beständigkeit, an der Art, wie man sich füreinander entscheidet – jeden Tag aufs Neue. Und in diesen ruhigen Momenten, wenn wir einfach nur zusammen sind, fühle ich mich geliebt, begehrt und angekommen. Es ist nicht weniger intensiv als früher. Es ist nur anders. Und das ist mehr als genug.